Die Zukunft
liegt nicht in Europa
Marek Wołyński, Kurator des Tuwaiq Sculpture, Riyadh
Im Gespräch mit Noemi Smolik
Bereits seit Jahren ziehen die arabischen Länder die Aufmerksamkeit der europäischen Kunstöffentlichkeit auf sich. Das Louvre Abu Dhabi, von dem Architekten Jean Nouvel gebaut, besticht nicht nur durch seine spektakuläre Architektur, sondern auch durch seine Kunstpräsentation, die alle bisherigen europäischen Maßstäbe übersteigt. Das nebenan von Frank Gehry gebaute Guggenheim Museum Abu Dhabi mit seiner Leiterin, der ehemalige Direktorin des Gropius Baus, Stephanie Rosenthal, weckt weitere Neugier. Und Dubai mit seinen Galerien und Messen ist schon seit längeren zur Pilgerstätte der zeitgenössischen Kunstszene geworden. Jetzt aber meldet sich auch die Hauptstadt Saudi-Arabiens, Riyadh, mit dem ehrgeizigen Programm Riyadh Art zum Wort. Der aus Polen, in London lebende Kurator und Produzent, Marek Wolynski, hatte als Kurator der 4 Edition der Tuwaig Skulpture die Möglichkeit, die durch das Riyadh Art Programm angestoßene rasante Entwicklung in dieser Stadt zu beobachten.
Marek Wołyński wurde in Poznań, Polen, geboren, studierte Cultural Studies an der Adam Mickiewicz University in Poznań, später an Central St. Martins. Beide Studien beendete er mit einem Master. Anschließend wollte er eine Promotion verfassen, doch schon bald zog er die Praxis der Theorie vor. Er ging nach Belgien, wo er für die Verbeke Foundation arbeitete und 2015 / 2016 die Retrospektive Object Oblige von Daniel Spoerri und 2016 Bewogen, Beweging von Theo Jansens kuratierte. Es folgten nomadische Jahre und verschiedene Residenzen. Seit zehn Jahren lebt er in London, wo er sich als Kurator und Produzent auf…
