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Magazin: documenta · S. 361 - 363
Magazin: documenta , 1985

documenta 8

Klein, aber fein – so soll die documenta 8, die in zwei Jahren eröffnet wird, sich nach Vorstellung des soeben ernannten Leiters Manfred Schneckenburger präsentieren. Schneckenburger, der aus verständlichen Gründen bei Interviews momentan auf schriftlich formulierte Fragen besteht und mündliche Auskünfte weitgehend verweigert, hat sich entschieden, nur die Räume des dann zum zweiten mal restaurierten Museums Fridericianum für die documenta in Anspruch zu nehmen. Die Neue Galerie steht ohnehin nicht mehr zur Verfügung, die Orangerie in der Aue nach den Querelen um das Museum Fridericianum wohl auch nicht mehr. Andere angemessene Räumlichkeiten zu finden, wird auch schwerfallen. So versucht Schneckenburger, aus der Not eine Tugend zu machen, nicht zuletzt mit dem Hinweis darauf, daß er verhältnismäßig spät berufen wurde. Ob allerdings die documenta in Kassel durch Verzicht auf ein Massenspektakel in der Konkurrenz mit dem wieder erwachten Paris nicht nur bei den Kritikern, wie diesmal voraussehbar, sondern auch bei den Kunsttouristen auf regen Zuspruch rechnen kann, muß abgewartet werden.

Thesenpapier zur documenta 8 Kassel 1987:

Die Redaktion hält auch nach der Benennung Schneckenburgers dieses Papier für aktuell und diskussionswürdig, obwohl vorher verfaßt.

Anlaß dieses Papiers ist der Vergeht von de Wilde und Szeemann, die Leitung der documenta 8 z. u übernehmen. Die Verfasser sind Freunde der documenta Kassel ohne Aspirationen, darin eine Funktion zu übernehmen. Als Beobachter des Kunstgeschehens befürchten sie angesichts des wolkigen Geredes mancher Direktoren-Kandidaten und nach den Erfahrungen der d 7 ein weiteres Absinken der documenta. Für die Verfasser liegt die Bedeutung der Institution der documenta Kassel darin, Inhalte…

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