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Ausstellungen: Hamburg · von Jens Asthoff · S. 239 - 240
Ausstellungen: Hamburg ,

Hamburg
Jean-Marc Bustamante

Fishing for …
Galerie Vera Munro 15.11.2022–30.06.2023

von Jens Asthoff

Mit den aktuellen Arbeiten ist er, für manche womöglich überraschend, tatsächlich angekommen in der Malerei: Jean-Marc Bustamante (*1952, Toulouse), der in den späten 1970er-Jahren mit konzeptueller, großformatiger Farbfotografie beginnt, seit Mitte der 1980er-Jahre zudem als Bildhauer arbeitet und künstlerisch internationales Renommee erwirbt (u. a. Biennale- und documenta-Teilnahmen, Professuren in Paris, München und Amsterdam), hat sich ab etwa 2018 dieses klassische Medium ganz neu erschlossen. In seiner sechsten Einzelschau bei Vera Munro sind jetzt gleich 14 Gemälde des neuen Werktypus zu sehen.

Die Art, wie Bustamante das Tafelbild hier interpretiert, unterhält vielfältige Bezüge und Verbindungen zu seiner bisherigen künstlerischen Praxis: Schon die frühen fotografischen Arbeiten bezeichnet er als Tableaux, begreift sie damit unter kompositorischen Aspekten im Kern als malerisch. Auch ausgehend von skulpturalen Arbeiten hat Bustamante das Gemälde als Typus vielfach neu gedeutet, etwa in den Panoramas (1997–) und Peintures (2010–): Dafür hat er farbige Filzstiftzeichnungen auf Millimeterpapier zunächst digitalisiert und vergrößert, dann per Siebdruck auf großformatige Plexiglasplatten übertragen. Mit Metallklammern oder -rahmen wie freischwebend an die Wand gebracht, präsentiert er sie als monumentale, transluzente Bildobjekte. Zwischenformen des Skulpturalen, die die Malerei in gestaffelten medialen Transfers und einem skulpturalen Framing eher apostrophieren und kommentieren, als selbst im engen Sinne Malerei zu sein. Zugleich zeigen solche Werkgruppen eindrücklich, dass die Gattung für Bustamante ein durchgängig aktiv genutztes Referenzsystem darstellt.

Demgegenüber sind die derzeit bei Munro ausgestellten Bilder Malerei in unmittelbar haptischem Sinne. Motivisch verweisen auch sie auf eine vitale zeichnerische Praxis, die das Werk…

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