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Ausstellungen: Krefeld · von Renate Puvogel · S. 249 - 251
Ausstellungen: Krefeld ,

Krefeld
ON AIR

Der Klang des Materials in der Kunst der 1950er bis 1970er Jahre
Kunstmuseen Krefeld / Kaiser Wilhelm Museum 24.11.2022–26.03.2023

von Renate Puvogel

Ähnlich wie DADA im frühen 20. Jahrhundert waren nach dem 2. Weltkrieg die 50er bis 70er Jahre wohl die innovativsten und experimentierfreudigsten. Zu beobachten ist dies nicht nur in der bildenden Kunst, sondern auch in der Musik, möglich geworden durch neuartige Methoden der Ton- und Videoaufzeichnung. Künstler*innen bedienten sich dieser neuen technischen Apparate, aber auch alltäglicher wie industriell hergestellter Dinge und verwandelten die bislang kunstfremden Materialien zu überraschenden Klangquellen zwischen Flüstern, Krach und elektronischer Musik. Dabei gingen diese Künstler*innen – unter ihnen leider wenige weibliche Vertreter – einfallsreich und spielerisch vor und kamen zu beeindruckenden, teils zeitkritischen Ergebnissen. Allein schon die Erfindung war die Botschaft.

Diesem engen Geflecht widmet sich die Ausstellung „On Air“. Sound Art meint die Macht der Klänge und Geräusche als künstlerisches Material. Aufbauend auf einigen bedeutsamen hauseigenen Werken bilden rund fünfzig Objekte von 20 Künstler*innen ein reiches Panorama an Objekten, Installationen, Malereien und Zeichnungen, Videos und Performances. Es ergibt sich ein anregender Parcours, nicht zuletzt, weil die Kuratorin Sylvia Martin die Exponate deren wesentlichen Merkmalen entsprechend den unterschiedlichen Räumen im Obergeschoss zuteilt, verständlicherweise nicht ganz ohne Überschneidungen.

In „Sound der Dinge“ startet die Schau mit der vielteiligen und -farbigen, saalfüllenden Installation „Rainforest“ von David Tudor (1973). Gegenstände des Alltags erhalten über Kontaktmikrofone und Schallwandler elektronische Impulse und werden in die Lage versetzt, einen Teppich verschiedenster Geräusche hervorzubringen. Die Mischung von originalen und neu nachgebauten Instrumenten ist…

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