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Titel: Post-Vandalismus — Eine Ästhetik der Straße - I Ursprünge und Entwicklungen · von Larissa Kikol · S. 76 - 83
Titel: Post-Vandalismus — Eine Ästhetik der Straße - I Ursprünge und Entwicklungen ,
Titel: Post-Vandalismus — Eine Ästhetik der Straße - I Ursprünge und Entwicklungen

Bus126

Vom Vandalismus zum Postvandalismus – eine Biografie
Ein Gespräch von Larissa Kikol

Schon im geteilten Berlin zog der Jugendliche Bus126 durch den Westteil der Stadt und machte sich einen Namen durch Tags und Graffiti. Nach dem Mauerfall wurde der Abenteuerspielplatz Berlin ausgeweitet. Vandalische Streifzüge durch Züge gehörten dazu, es machte Spaß, stärkte das Gruppengefühl und war ein Ventil für die jugendliche Energie. Bis heute ist Bus126 der illegalen Malerei und dem Graffiti treu geblieben, damit gehört er in Deutschland zu den wenigen Ausnahmen, zu den alten Hasen, und dabei entwickelt er seine Bilder und Malereisprache ständig weiter. Bus126 arbeitet entweder allein, mit seinen Kollegen von Diamonds oder mit ausgewählten Freunden. Meistens entstehen abstrakte Bilder, aber in übergroßen Dimensionen. Seine illegalen Außenarbeiten entpuppen sich als Land Art, mal im Wald, mal an verlassenen Orten, mal im Innenraum von großen Brücken, oder auf Häusern. Mit Diamonds malt er gerne große Zugbilder, die über mehrere Waggons reichen können. In Berlin sieht man ihre S-Bahnen fahren, jede Arbeit ist ein Spektakel. Ich sprach mit ihm über den Weg vom Vandalismus in die (illegale) Kunst, eine Transformation, die sein Leben begleitete.

Larissa Kikol: Fangen wir mal vorne an. Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre warst du mit Odem unterwegs, der in seinem Buch viele Streifzüge für Graffiti und Vandalismus beschreibt. Der Vandalismus fand oft in Zügen statt. Ich möchte eine Stelle vorlesen: „Und gleich angefangen den Wagen auseinanderzunehmen, den ganzen Waggon, alles kurz und klein geschlagen. Das machte solchen Bock! Um mehr ging…


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