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Ausstellungen: Köln · von Renate Roos · S. 406 - 407
Ausstellungen: Köln , 2001

Renate Roos
Jorge Pardo

Galerie Gisela Capitain, Köln, 26.1. – 10.3.2001

1993 lud das Museum of Contemporate Art (MOCA) in Los Angeles den ortsansässigen Künstler Jorge Pardo zu einer Ausstellung ein. Jorge Pardo, 1963 in Havanna geboren, emigrierte als Kind mit seinen Eltern nach Los Angeles, studierte dort Kunst und arbeitet an einem Kunstbegriff, innerhalb dessen die Grenzen zwischen Kunst, Architektur, Bildhauerei und Design fließend werden.

Diese Crossover der Genres verkörpert eine Art visuelles Denkmodell, dass auf der ebenso komplexen wie einfachen Frage beruht: “What does this object do?” (Pardo im Interview mit G. Pocardi. Person’s Weekend Museum. Tokio 1993, o.S.)

Welche Gedanken und welche Diskussionen kann ein Objekt initiieren? Nun, bezüglich der Anfrage des MOCA schlug Pardo dem Museum ein Haus vor – ein Haus das Pardos zukünftiges Wohnhaus und gleichzeitig sein Ausstellungsbeitrag für das MOCA in Los Angeles sein soll. Nach langjähriger Überzeugungsleistung, seitens des Künstlers, stimmten Kuratorin und Museumsvorstand schließlich zu und im August 1998 begannen die Bauarbeiten auf dem Mount Washington in Los Angeles – und die Diskussionen um das Projekt reißen nicht ab. Die Tatsache, dass das MOCA teilweise ein Haus bezahlt, dass im Besitz des Künstlers verbleibt und auf das es später keine Rechte beanspruchen kann, brachte dem Pardo den Vorwurf der Selbstbereicherung ein und gleichzeitig werden die konventionellen Ausstellungsbedingungen zwischen Künstler und Museum geradezu auf den Kopf gestellt. “Ich wollte sehen, was die Grenzen des Ortes waren, wo Ausstellungen beginnen können, wozu die verantwortlichen ja sagen, wozu nein.” (Pardo im Interview mit B. Steiner. Kunstverein Ludwigsburg 1998.)

Je…


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