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Gespräche mit Künstlern · von Magdalena Kröner · S. 174 - 187
Gespräche mit Künstlern ,

Martha Rosler

Schau hin, denk nach, lerne, entscheide
von Magdalena Kröner

Die New Yorker Künstlerin Martha Rosler zählt zu den profiliertesten feministischen Künstlerinnen und Politaktivistinnen der USA. Die „sozialistische Feministin“ und „Antimilitaristin“, wie sie sich selbst nennt, arbeitet mit Fotografie und Collage, mit digitalen Medien und Installation, aber auch mit Performances und Intervention. Sie untersucht in ihrer Arbeit die historischen Bedingungen des Frauseins ebenso wie die moderne Sucht nach Celebrity. Im Sinne Brechts arbeitet Rosler mit Agitation und Irritation, etwa in ihrer Auseinandersetzung mit den Kriegen im Irak und in Afghanistan. Ein Gespräch über das Öffentliche und Private, die Rolle feministischer Bewußtwerdung für unterschiedliche Generationen von Frauen, Donald Trump und Angela Merkel.

Magdalena Kröner: Für jemanden, der so viel Zeit seines Lebens in New York verbracht hat, und zu den prominentesten Künstlerpersönlichkeiten in der Stadt zählt, verwundert es, dass die Ausstellung im Jewish Museum, in der wir uns gerade befinden, die erste wirkliche Zusammenschau Ihrer Arbeit seit 18 Jahren ist, auch wenn Sie betonen dass es keine Retrospektive ist, sondern, wie Sie es nennen, eine „Irrespective“.

Martha Rosler: Ein Hauptgrund dafür, dass es so lange gedauert hat, ist sicher: Ausstellungen nerven wahnsinnig! Du mußt monatelang alles vorbereiten, mußt an 1.000 Details denken, musst die ganze Logistik organisieren … . Um es mal milde auszudrücken: man kann keine Kunst machen, wenn man eine Ausstellung vorbereitet. Das hört sich geradezu idiotisch an, wenn man es laut ausspricht, aber es ist etwas, das mich nach all den Jahren immer noch und immer wieder belastet.

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