Berlin
Römer + Römer
Burning Man | Electric Sky
Haus am Lützowplatz 18.01.– 10.03.2019
von Matthias Reichelt
Ein in grünes Licht getauchtes Paar, Mann und Frau, in leichter Umarmung und mit Blicken ineinander versunken, steht auffallend ruhig inmitten des quirligen Treibens, das es umgibt. In bläuliches, rötlich bis nahezu schwarzes und weißes Licht getaucht sind die anderen Körper und die im Hintergrund sichtbaren Gebäude und Bauten, die den Rahmen der festivalartigen Turbulenz auf dem Gemälde Pirates on the Playa von Nina (* 1978) und Torsten (* 1968) Römer setzen. Seit vielen Jahren widmet sich die malende Lebensund Arbeitsgemeinschaft motivisch den großen Gemeinschaftserlebnissen wie der Brighton Pride, dem Karneval in Rio, dem Fusion Festival in Mecklenburg und nun also ganz aktuell dem legendären Burning Man, einem mehrtägigen performativen Kunstereignis in der Black Rock Wüste, auf dem Gebiet des prähistorischen Lahontan-Sees im nordwestlichen Nevada. Dort kommen einmal jährlich zur letzten Augustwoche viele Tausende Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einer temporär nur für die Dauer des Festivals erbauten Stadt zu einem „Zirkus aus LED, Neon und Laser, kombiniert mit dem Glühen unzähliger Feuerinstallationen und -performances“ (Rachel Bowditch) zusammen. Ein kommunitäres Erlebnis, dessen Höhenpunkt titelgebend die traditionelle Verbrennung der riesigen Figur am 1. September ist, mit dem das rauschende Festival beendet wird. Bis dahin erleben die Teilnehmer riesige illuminierte Fahrzeugumbauten, Motorräder, Busse oder ganz neue Kreationen wie den Bau einer riesigen, fahrenden Libelle oder eines illuminierten Objekts in Gestalt eines Waschbären. Die internationalen Teilnehmer werden zu partizipatorischen Kräften einer Melange aus Fantasie, Technik, Sound, Begeisterung, Rausch und Entgrenzung….