lichtsicht 7
Projektionstriennale
Willkommen in der Gegenwart, das Experiment geht weiter!
Bad Rothenfelde 23.09.2020– Ende März 2021
von Susanne Düchting
Im beschaulichen Kurpark von Bad Rothenfelde, gelegen im Dreieck zwischen Osnabrück, Münster und Bielefeld, macht derzeit die 7. Ausgabe der lichtsicht einem anreisenden Kunstpublikum und der interessierten Öffentlichkeit (aller Altersgruppen) mit monumentalen Projektionen ein thematisch, visuell wie technisch vielfältiges und dabei hochkarätiges Angebot. Künstlerische Medienarbeiten außerhalb der üblichen Formate und Rezeptionsorte wie Museum, Galerie, Kino, Fernsehen oder Video-Plattformen im Internet sind als Projektionen auf den beiden imposanten Gradierwerken (bis zu 11 m hoch, insgesamt 1.000 m lang) sowie auf weiteren Gebäuden und Flächen zu sehen.
Die Gradierwände aus aufgestecktem Schwarzdornreisig, an dem die permanent herabrieselnde Sole Ablagerungen bildet, haben eine besondere Textur, die in eine einmalige Wechselwirkung mit den Projektionen tritt. Das Konzept wurde von Michael Bielický (Medienkünstler, Prof. HfG Karlsruhe) als Kurator und künstlerischem Leiter zusammen mit Tim Roßberg (Medienkünstler, Kurator, Osnabrück) als Projektleiter entwickelt. Sie legten den Fokus einerseits stärker als bisher auf Positionen aus dem Kontext asiatischer Kulturen; andererseits sind neben Arbeiten aus der „klassischen“ Medienkunst (etwa von Jeffrey Shaw oder von Eija-Liisa Ahtila) viele neue Positionen aus den Bereichen New Media und Netz-Medienkunst ausgewählt worden (etwa von Simon Weckert, Mirai Mizu, nuQ oder Sawako Kabuki). Insgesamt sind 25 Projektionen zu sehen, sowohl von international etablierten Künstler*innen als auch vom künstlerischen Nachwuchs der HBK Braunschweig und der Musashino Art University in Tokio.
Der Parcours lässt sich überall beginnen und mehrfach begehen. Am Neuen Gradierwerk (Länge: 400 m) werden nacheinander drei verschiedene Projektionen…