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Ausstellungen: München · von Jolanda Drexler · S. 263 - 267
Ausstellungen: München ,

München
Senga Nengudi

Topologien
Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau 17.09.2019 – 19.01.2020

von Jolanda Drexler

Das Lenbachhaus präsentiert die afroamerikanische Künstlerin Senga Nengudi (geboren 1943) in einer schönen, ebenso behutsamen wie leichtfüßigen Ausstellung, die Stephanie Weber und Anna Straetmans verantworten. Obwohl die legendäre Avantgardekünstlerin in bedeutenden Museen Nordamerikas und auch Europas gesammelt und ausgestellt worden ist, bietet erstmals das Lenbachhaus einen erschöpfenden Überblick über deren fünf Jahrzehnte umspannende Werkentwicklung. Das mag daran liegen, dass Nengudis Werk fragil und flüchtig ist, also aus dem Moment heraus angelegt. Laut Museumsdirektor Matthias Mühling weiß man nicht so recht, wie damit konservatorisch und kunsthistorisch umzugehen ist. Senga Nengudi (ursprünglicher Name Sue Irons) zog schon im Kindesalter mit ihrer Mutter von Chicago an die Westküste, wo sie in Pasadena und Los Angeles lebte. Dort studierte sie seit Beginn der 1960er Jahre Kunst und Tanz und schloss an der California State University Los Angeles in Bildhauerei ab (BA 1967 und MA 1971).

Prägend war ein einjähriger Studienaufenthalt an der Waseda Universität in Tokio, wo sie sich mit Kabuki und Butoh, vor allem aber mit der Avantgardegruppe Gutai auseinandersetzte, die ein völlig neues Kunstverständnis entwickelt hatte (Material nicht mehr verändern, vielmehr neu beleben; dynamisches, instabiles Verständnis von Skulptur). Nengudi gehörte den afroamerikanischen Avantgarde-Kunstszenen in Los Angeles und New York an, wo sie Anfang der 1970er Jahre vorübergehend lebte. Im gemeinsamen Atelier mit David Hammons bildete sie das Zentrum des „Studio Z“ (bekannt auch als „Rebellion LA“), ein loses Kollektiv schwarzer Künstler, die experimentell und improvisierend vorgingen. Das Alleinstellungsmerkmal dieser besonderen…

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