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Ausstellungen: Salzburg · von Kerstin Stremmel · S. 271 - 272
Ausstellungen: Salzburg ,

Salzburg
Sigalit Landau

Salt Years
Museum der Moderne 06.06. – 03.11.2019

von Kerstin Stremmel

Wer einmal „Barbed Hula“ gesehen hat, wird den Anblick des sanft kreisenden Frauentorsos, auf dem der Hula-Hoop-Reifen aus Stacheldraht seine blutigen Spuren hinterlässt, nicht mehr vergessen. Die Intensität der Werke Sigalit Landaus ist so groß, dass das Schreiben darüber schwierig ist, was visuell überzeugt, klingt schnell pathetisch und wird der Vielschichtigkeit der Arbeiten oft nicht gerecht.

In Salzburg gibt es im Museum der Moderne nun an zwei Orten, im Rupertinum und auf dem Mönchsberg, die Gelegenheit, einen Überblick über das Gesamtwerk der israelischen Bildhauerin und Videokünstlerin zu bekommen. Es ist die erste museale Einzelausstellung Landaus im deutschsprachigen Raum und sowohl die Objekte als auch die Videos sind überzeugend inszeniert. Wichtig ist das besonders für die Präsentation der von Landau so genannten konzeptuellen Readymades in zwei Ausstellungsräumen des Mönchsbergmuseums. Im Dunkel schimmern die Objekte aus Stacheldraht, die mit Salzkristallen überzogen sind und wie Leuchter in einem verlassenen Palast von der Decke hängen: „Strand“ heißt diese Installation, und die Schatten der Gegenstände, die ihre Form und Anmutung gewonnen haben, indem Landau sie für eine Zeit ins Wasser des Toten Meeres getaucht hat, zeichnen die Umrisse tiefschwarz auf dem Boden ab. Dieses Spiel mit Hell und Dunkel ist integraler Bestandteil der Arbeiten Landaus.

Flankierend zu den Installationen – es gibt auch mit Salzkristallen bedeckte Fischernetze, eine Wiege und ein Cello – ist auch die fünfteilige Serie mit Fotografien eines im Wasser schwebenden Brautkleids zu sehen, das mir erstmals 2017 im „Museum on the Seam“…

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von Kerstin Stremmel

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