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Titel: Ostdeutschland · von Oliver Zybok · S. 154 - 163
Titel: Ostdeutschland ,

Strawalde

Großes Glück, trotz großer Hindernisse
Ein Gespräch mit Oliver Zybok

Jürgen Böttcher alias Strawalde ist 1931 im sächsischen Frankenberg geboren. Sein künstlerischer Werdegang als Maler und Filmemacher in der DDR ist stark durch persönliche Erlebnisse in seiner Kindheit und Jugend geprägt. Dazu gehören unter anderem seine Erfahrungen in der Hitlerjugend und in der Besatzungszeit sowie der frühe Tod seines Bruders. In der Malerei galt er als Formalist, unterlag staatlichen Repressalien, seine Werke wurden selten öffentlich gezeigt. Ein ähnliches Schicksal erduldete er als Filmemacher, als Mitarbeiter des staatlichen Filmunternehmens DEFA. Auch wenn die Produktionen seiner filmischen Werke oftmals genehmigt worden sind, wurden sie im Resultat verboten. Vor allem als Filmemacher genießt Strawalde internationale Reputation, unter anderem erhielt er für sein Werk Die Mauer (1990) einen Preis bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin, 1994 wurde er vom damaligen französischen Präsidenten François Mitterrand mit dem Titel „Officier de l’Ordre des Arts et des Lettres“ für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Wir waren ja nicht gegen den Sozialismus, sondern gegen den Stalinismus mit all seiner Brutalität und seinen einengenden doktrinären Vorgaben.

Oliver Zybok: Sie haben nach Ihrem Kunststudium in Dresden 1953 und 1954 Zeichenkurse an der Volkshochschule gegeben und dort junge Künstler wie Peter Graf, Peter Herrmann, Peter Makolies oder A. R. Penck unterrichtet. Daraus entwickelte sich ein weit verzweigter Freundeskreis, dem Penck die Bezeichnung Erste Phalanx Nedserd gab. Wie kamen Sie dazu an der Volkshochschule zu lehren? Und wie wurden junge Künstler – sie selbst waren ja auch gerade einmal Anfang zwanzig – auf Ihre Kurse…


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