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Ausstellungen: Berlin · von Thomas W. Kuhn · S. 236 - 237
Ausstellungen: Berlin ,

Berlin

1914 – 1918
Damals nicht, jetzt nicht, niemals!

Deutscher Bundestag 10.11.2018 – 06.01.2019

von Thomas Wolfgang Kuhn

Auf dem Deckel eines Miniatursargs finden sich drei Namen und eine Zahl eingebrannt: John, Johannes, Jean, 1916. Es fällt schwer, bei dem Objekt, den Namen und der Zahl nicht gleich an den 1. Weltkrieg zu denken. Der Vorname des Künstlers geht ebenfalls auf die gemeinsame hebräische Namenswurzel, mit der Bedeutung „Gott ist gnädig“, zurück: Sean.

Das eher untypische Werk des irischen Malers Sean Scully, das sich den „Disappearing Boys“, den verschwindenden Jungs widmet, ist Teil einer Ausstellung, die dem Gedenken an das Ende des 1. Weltkriegs dient. Am 11. November 2018 jährte sich zum 100. Mal die Unterzeichnung eines ersten Waffenstillstandsvertrags zwischen dem Deutschen Reich und der Entente bei Compiègne, der die Kampfhandlungen beendete.

Der Künstler Volker-Johannes Trieb hatte die Idee, Kollegen aus 31 am Krieg beteiligten Ländern zu diesem Projekt einzuladen. Ihr gemeinsamer Ausgangspunkt war nicht nur das historische Ereignis selbst, sondern auch das zu verwendende Material: ein Holzwürfel mit einer Kantenlänge von 30 cm.

Das Holz stammt aus einem Wald der elsässischen Gemeinde Hitzbach und erlitt während dortiger Kampfhandlungen des Krieges Beschädigungen durch Munition. Mit Transportkisten im Format von 70 × 70 × 120 cm, die in unterschiedlicher Form Teil der Ausstellung sind, wurden die Würfel an die 31 Künstler des Projekts geschickt.

Als Gastgeber der Ausstellung wurde der Deutsche Bundestag gewonnen, der die Westlobby im Reichstagsgebäude zur Verfügung stellte. Der frühere Direktor der ZERO foundation, Mattijs Visser, kuratierte die Werke längs einer Mittelachse. Wie Visser ist auch der…

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