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Titel: Kunstnatur I Naturkunst · von Judith Elisabeth Weiss · S. 160 - 167
Titel: Kunstnatur I Naturkunst ,

Art Laboratory Berlin

„Selbst als Zerstörer ist unsere Rolle recht unbedeutend“
Ein Gespräch mit Regine Rapp und Christian de Lutz von Judith Elisabeth Weiss

Zum Verhältnis von Kunst und Wissenschaft formulierte Joseph Beuys bereits 1973: „Durch Recherchen und Analysen kam ich zu der Erkenntnis, dass die beiden Begriffe Kunst und Wissenschaft (…) diametral entgegenstehen, und dass aufgrund dieser Tatsachen nach einer Auflösung dieser Polarisierung in der Anschauung gesucht werden muss, und dass erweiterte Begriffe ausgebildet werden müssen.“ Mit der Forderung eines „erweiterten Kunstbegriffs“ bzw. eines „erweiterten Kunstwissenschaftsbegriffs“ suchte Beuys das eigentlich Kunsthafte der Kunst unter Permanenz zu stellen, indem er das Leben mit einer „Akademie“ verglich. Kunst als Praxis ist demnach anhaltende Forschung, die nicht im Namen vermeintlicher Rationalität, sondern mit Blick auf eine Erkenntnispraxis erfolgt.

Für das 2006 als gemeinnütziger Verein gegründete Art Laboratory Berlin (ALB) ist die Erweiterung des Kunstbegriffes wie auch der Brückenschlag zwischen Kunst und (Natur)Wissenschaft Programm. Die mehrfach preisgekrönte Institution versteht sich als eine internationale, interdisziplinäre Forschungs- und Ausstellungsplattform, die theoretische Reflexionen, wissenschaftliche Erkenntnisse und technologische Errungenschaften in die künstlerische Praxis einbezieht. Eine in diesem Rahmen entstehende hybride Kunst entwirft die künstlerische Forschung als Generator eigenständiger Formen der Wissensbildung. Die Mitbegründer und Leiter des ALB, die Kunsttheoretikerin und Kuratorin Regine Rapp und der Künstler und Kurator Christian de Lutz, betonen vor allem den prozessorientierten Charakter ihrer Arbeit und verstehen ihren Kunstraum als einen Ort, in dem sich Projekte über einen langen Zeitraum – wie in einem Labor – in vielen verschiedenen Formaten transdisziplinär entwickeln können. Die von…


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von Judith Elisabeth Weiss

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