Frankfurt / Main
Cady Noland
Museum MMK 27.10.2018 – 31.03.2019
Marianna Simnett
Zollamt MMK 27.10.2018 – 06.01.2019
Weil ich nun mal hier lebe
Tower MMK 27.10.2018 – 31.03.2019
Museum für Moderne Kunst, Frankfurt / Main
von Christian Huther
Klare Kante, starke Frauen – auf diesen kleinsten gemeinsamen Nenner lässt sich das Programm von Susanne Pfeffer bringen, der neuen Direktorin des Frankfurter Museums für Moderne Kunst (MMK). Seit ihrem Amtsantritt im Januar diesen Jahres wehrte sie alle grundsätzlichen Fragen ab und feilte weiter an ihrem Konzept eines Museums, das stärker in aktuelle gesellschaftliche Debatten eingreifen soll. Jetzt eröffnete Pfeffer mit einem Paukenschlag ihre drei Häuser gleichzeitig, mit sehr unterschiedlichen Ausstellungen, die aber alle um das Thema der Gewalt in unterschiedlichster Form kreisen.
Im Haupthaus, das nun Museum MMK heißt, hat Cady Noland ihren großen Auftritt über alle drei Etagen mit rund 80 Werken vorwiegend aus den 80erund 90er-Jahren. Die 62-jährige US-Künstlerin ist auch Soziologin, hat sich aber im Kunstbetrieb längst rar gemacht und erlaubt nur selten Retrospektiven, zuletzt 1996. Ihr Vater Kenneth hat sich als Farbfeldmaler in die Kunstgeschichte eingeschrieben, Cady hingegen spießt die verlogene US-Gesellschaft auf. In kleinen Boxen rümpelt sie all das hinein, was im Keller oder in der Garage herumliegt, von zerknautschten Bierdosen bis zum alten Autoscheinwerfer. Oft reiht sie ihre Objekte auch auf dünnen Metallstäben auf, die man aus Küche und Bad kennt.
In diesen kruden Ansammlungen finden sich viele Dinge, die typisch für Amerika sind, vom Schlagstock und Handschellen bis zur Munition – all das, was man dort unter dem Deckmantel der Selbstverteidigung hortet. Selbst in…