Aglaia Konrad
As / Als, Wie
Ein Gespräch von Johannes Porsch
Johannes Porsch: In deiner Arbeit lässt sich Ausstellen nicht auf die Veranstaltung „eine Ausstellung“ reduzieren, denn als Thema, eine gesellschaftliche Bedingung des Sichtbarmachens, zieht sich Ausstellen in Wendungen durch deine gesamte Arbeit …
Aglaia Konrad: Ja.
… Ausstellen spielt zu verschiedenen Zeitpunkten in deinem Arbeitsprozess unterschiedliche Rollen …
Ja.
… und zwar als Recherche und Auswahl einer bestimmten Alltagssituation des Ausstellens, als Prozess der Betrachtung der Bedingungen (dieser Situation) des Ausstellens, als Übersetzung dieser Betrachtung in fotografische Bilder, sowie ihre erneute Lokalisierung und Materialisierung in einem bestimmten Zusammenhang, nämlich dem des Ausstellungsraums …
Ja.
… man könnte dann auf der einen Seite sagen, es gibt ein Ausstellen, dass allgemein im Raum der Gesellschaft stattfindet, auf das du dich beziehst, indem du Bilder / Fotografien davon anfertigst, und es gibt Ausstellen in einem sehr bestimmten gesellschaftlichen Raum, nämlich dem der Kunst …
Ja.
… wie würde man das eine Ausstellen vom anderen unterscheiden?
In meiner Praxis gibt es nur das eine, also das Ausstellen als künstlerisches Ausstellen. Was würdest du als das andere betrachten?
Die andere Seite dieses Ausstellens, des Künstlerischen, wären dann – als Nichtkünstlerische wie gesagt diese Strukturen und Prozesse des Sichtbarmachens, Zeigens und Vorführens als räumliche, zeitliche Anordnungen, als, so könnte man sagen, kontinuierliche Weltausstellung / Ausstellung von Welt. Oder um es etwas geschichtlicher zu formulieren: Ausstellung von Produktionsverhältnissen, wie wir sie zum Beispiel tagtäglich im urbanen Raum erleben und sehen. Auf diese Seite des Sichtbarmachens bezieht sich…