V. — Künstlerische Mehrstimmigkeit
„ein kunstwerk auszustellen ist nicht dasselbe, wie eine ausstellung zu machen“
Eine dezentrale Gesprächsrunde
Moderiert und editiert von Jeanette Pacher und Bettina Spörr
mit Lara Almarcegui, Carlos Bunga, Andreas Fogarasi, Gelitin, Fernanda
Gomes, Anne Hardy, Maria Hassabi, Claudia Märzendorfer, Lisl Ponger
sowie Nicole Six und Paul Petritsch während der europaweiten
Bewegungseinschränkungen aufgrund der Covid-19-Pandemie im März/April
2020
Formen, Formate, Vorbilder, Strategien des Zeigens und Vermittelns, Grenzen und Utopien, die Rolle von Institutionen, der Dialog mit Kurator*innen, die Bedeutung des Publikums und ganz allgemein der Prozess des Ausstellungsmachens – vermutlich gibt es ebenso viele Arten, um über Ausstellungen zu sprechen, wie es Künstler*innen gibt. Vor dem Hintergrund des durch die Covid 19-Pandemie verursachten Stillstands in wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und kultureller Hinsicht haben wir Künstler*innen, die das Ausstellen und die Ausstellung als integralen Bestandteil ihres Werks verstehen und auf vielfältige Weise konzeptionell in ihre Arbeit einbeziehen, zu einer dezentralen (und teilweise digital organisierten) Gesprächsrunde eingeladen.
Die Künstler*innen sprechen vom Ausstellungsmachen als Experimentierfeld und Bühne, als Container für neue Information, aufregendes Showbusiness, Trigger für die Kunstproduktion, durchaus kritisch auch als Instrument der Repräsentation und Macht, um zugleich mit dem Publikum an gewohnten Konventionen zu rütteln und diese hinter sich zu lassen. Es ist die Rede vom Prozess, vom Ort, und von der Bedeutung von Zeit, als einzig demokratische Währung beispielsweise; von Atelierpraxis, Autonomie, Autorschaft, Werkstatus und über das Treffen der Kunst auf Öffentlichkeit als Quell fließender Energien – und wir stellen fest: Künstler*innen denken über das Ausstellen ganz und gar nicht nur in zeitlichen oder räumlichen…