Berlin
Times in Ruins 2020 – 2022
Recession Grimace Lisa Gutscher, Jake Kent, Tanoa Sasraku, Paul Sochacki und Sung Tieu
Ruine der Franziskaner Klosterkirche 13.08.– 04.10.2020
von Laura Helena Wurth
Dass zwei der spannendsten Orte für zeitgenössische Kunst vom Bezirksamt Berlin-Mitte Fachbereich: Kunst, Kultur und Geschichte initiiert sind, das hätte man wohl vor ein paar Jahren auch noch nicht gedacht. Zeigt aber, wie die Förderung von Kunst und Kultur im besten Fall funktioniert. Denn an diesen beiden Orten kann man ziemlich gut ablesen, was in der Produktion zeitgenössischer Kunst momentan los ist. Ganz ohne, dass man dafür einen Tempel oder eine neue Scheune bräuchte. Denn die Orte, die hier bespielt werden, entgehen durch die Kunst ihrem Leerstand und sind nicht leere Hüllen, die man erst, nachdem sie stehen, befüllen muss. Zum einen ist das der Bärenzwinger, zum anderen die Ruine der Franziskaner Klosterkirche.
Viel ist nicht mehr übrig von dieser wohl mal sehr eindrucksvollen Kirche, die da unweit des Alexanderplatzes steht. Es gibt kein Dach, aber noch eine Fensterfront in der Apsis, durch die sich das untergehende Sonnenlicht davonmacht und die die umliegenden Gebäude einfasst.
Bis 2022 bespielen dort Christopher Weickenmeier und sein Team die Überreste der Kirche unter dem Titel „Times in Ruins“. Der übergreifende Titel des Programms könnte wohl kaum bezeichnender sein für das, was auch städtebaulich als Entwicklung vor sich geht. Denn das, was wir momentan leben und erleben ist das Erbauen der Ruinen von morgen. Nicht erst seitdem die Corona Pandemie die Menschen ins Homeoffice geschickt hat, weiß man, dass das…
