Zürich
Connected in Isolation
Der Fitness Art Club von Roehrs & Boetsch
FitArt App, Roehrs & Boetsch 16.06.2020 – 16.06.2021
von Angelika Schoder
Mit der FitArt App verbindet die Schweizer Galerie Roehrs & Boetsch zwei vermeintlich unvereinbare Konzepte miteinander: Netzkunst und eine Fitness-App. Was auf den ersten Blick als ungewöhnliches Konstrukt scheint, hat einen pragmatischen Hintergrund. Als im Frühjahr 2020 öffentliche Orte schließen mussten, um die Ausbreitung des COVID-19-Virus einzudämmen, waren nicht nur Museen und Galerien von den Maßnahmen betroffen, sondern auch Fitnessstudios. Hier beginnt die Parallele: Um das Publikum statt in den eigenen Räumlichkeiten nun auch zu Hause erreichen zu können, wurden in beiden Bereichen zügig analoge Angebote für die Sphäre des Digitalen adaptiert. Während der Kunstbereich sich plötzlich stärker auf Online-Angebote oder virtuellen Ausstellungen konzentrierte, boomten im Sport-Bereich Fitness-Apps, die das Trainieren in den eigenen vier Wänden begleiten und anleiten sollten. Insofern erscheint es auf den zweiten Blick fast schon naheliegend, ein digitales Trainingsformat zu lancieren, das nicht nur auf die körperliche Fitness abzielt, sondern auch den Blick auf Kunst trainiert.
Nicht erst seit der Corona-bedingten Schließung der Galerieräume experimentiert die Galerie Roehrs & Boetsch mit alternativen Formen der Ausstellungspräsentation. Schließlich kann sich Kunst auch in einem Raum abspielen, der nicht notwendigerweise physisch sein muss. Es geht vielmehr um eine Verbindung zwischen Werk und Betrachter – und diese kann auch digital hergestellt werden, besonders wenn es sich um Kunst handelt, die primär für den digitalen Raum kreiert wurde.
Die App FitArt, konzipiert von Nina Roehrs und Damjanski, präsentiert Kunst als Trainingseinheit, die jederzeit…