Dänemark
Larissa Sansour
Heirloom
Kommissar*innen: The Danish Arts Foundation: Lisette Vind Ebbesen (Chair), Peter Land, Jane Jin Kaisen, Charlotte Fogh and Søren Assenholt
Kurator: Nat Muller
Ort: Giardini
Der dänische Pavillon präsentiert sich bei der diesjährigen Biennale sowohl auf der inhaltlichen als auch auf der formalen Ebene äußerst düster. Larissa Sansour hat der an fröhlichen Momenten nicht gerade reichen Biennale einen weiteren deprimierenden Beitrag hinzugefügt. Heirloom (Erbstück) nennt die 1973 in Palästina geborene Künstlerin ihre Intervention, die aus einem Film und einer skulpturalen Installation besteht.
Der schwarz-weiße Science-Fiction Film In Vitro spielt in einer unterirdischen Überlebensstation in Betlehem. Jahrzehnte nach einer Umweltkatastrophe, die die Menschen gezwungen hat, sich von der Erdoberfläche zurückzuziehen und im Untergrund ein künstliches Ökosystem zu schaffen, liegt eine der ehemaligen Überlebenden im Sterben. Dunja führt ein letztes Gespräch mit ihrer designierten Nachfolgerin Alia, die als Klon in der künstlichen Unterwelt entstanden ist.
Immer wieder gleitet Dunja ab in die Vergangenheit, sie wird verfolgt von Bildern aus ihrem früheren Leben und kann sich von dem Gefühl der Trauer und des Verlustes nicht lösen. Alia ist all dies fremd. Sie weiß nichts von der Macht der Vergangenheit, von der Sehnsucht nach Zukunft und lehnt solche Vorstellungen auch vehement ab. Konfrontiert mit diesem Unverständnis empfindet Dunja ihren Schmerz und ihre Einsamkeit umso stärker. Im Film wechseln Szenen im Sterbezimmer ab mit lichtdurchfluteten Erinnerungssequenzen. Eingearbeitet hat die Künstlerin auch Archivmaterial aus der jüngeren palästinensischen Geschichte.
Mit Hiam Abbass und Maisa Abd Elhadi hat Larissa Sansour zwei hervorragende Schauspielerinnen engagiert. Auch technisch ist der Film perfekt gemacht….