Es wird eine andere Art von Festival sein
Nora O Murchú, die neue Kuratorin der Transmediale über das Berliner Medienkunstfestival in den Zeiten von Corona im Gespräch mit Tilman Baumgärtel
Bei der nächsten Transmediale wird alles anders. Das Berliner Medienkunstfestival wird im kommenden Jahr nicht mehr Ende Januar, Anfang Februar im HKW statt finden, sondern unter dem Motto „Refusal“ über das ganze Jahr verteilt an verschiedenen Orten der Stadt. Im Januar gibt es eine Ausstellung, die in den neuen Räumen der Transmediale im Silent Green im Berliner Stadtteil Wedding gezeigt wird, in die das Festival büro im August umgezogen ist und in denen zuvor Savvy Contemporary war. Im Sommer soll es dann eine Konferenz, ein Freilichtkino und eine Sommerschule geben, übers Jahr verteilt außerdem weitere Veranstaltungen.
Ein Grund: Corona und die Einschränkungen für Kulturveranstaltungen, die wohl noch einige Zeit bestehen bleiben. Ein anderer Grund: Die neue Kuratorin Nora O Murchú, die in diesem Jahr den langjährigen Transmediale-Leiter Kristoffer Gansing ablöst, will das Festival entschleunigen und die Pandemie auch als Anlass nehmen, den ehedem hektischen Kunstbetrieb neu zu denken.
Im Interview spricht die Irin über ihre Pläne. Sie ist die erste Frau, die das 1988 jährlich in Berlin stattfindende Medienkunstfestival leitet. Bis 2019 war die Kulturprojekte Berlin GmbH Träger des Festivals, seit diesem Jahr ist das Festival ein eingetragener Verein. Die Förderung als „Leuchtturmprojekt“ durch die Bundeskulturstiftung bleibt aber auf gleichem Niveau bestehen.
Tilman Baumgärtel: Frau O’ Murchú, Sie sind die neue Künstlerische Leiterin der transmediale, die 2021 zum ersten Mal unter…