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Ausstellungen: Basel · von Max Glauner · S. 267 - 268
Ausstellungen: Basel ,

Basel
Kara Walker

A Black Hole Is Everything a Star Longs to Be
Kunstmuseum Basel 05.06.– 26.09.2021

von Max Glauner

„I AM NOT MY NEGRO“, das sitzt. Grossformatig, 220 × 180 cm, haut Kara Walker, Superstar der Black-American-Kunstszene, die Parole ihrem Publikum 2020 plakativ entgegen. Das ist so laut, dass sich erst bei geduldigem Sehen hinter den Buchstaben in Kohle und Pastellkreide kauernde Gestalten und rechts ein weiblicher Dämon herausschält. Damit ist das Spiel um Deutung und Bedeutung, Eigentlichem und Verdrängtem, Ästhetik und Ethik, Politik und Kunst eröffnet.

Indem sie sich selbst zum Adressaten der Parole „I am not your negro“ macht, entzieht Walker nicht nur dem Betrachter die Steuerung der Herr-Knecht-Dialektik, sondern ermächtigt sich, gesellschaftliche Präformationen, Urteile, Vorbilder ihrer Existenz abzustreifen. Der implizite Appell an die Betrachterinnen, sich nicht zum Sklaven der eigenen Vorurteile machen zu lassen, darf als Subtext und Handlungsanweisung zur Ausstellung „A Black Hole is Everything a Star Longs to Be“ im Basler Kunstmuseum, wie für das künstlerische Schaffen Kara Walkers gelesen werden.

Kara Walker wurde 1969 in Stockton, Kalifornien, geboren und wuchs in einem behüteten Mittelklassemilieu auf. Herkunft und Hautfarbe bedeuteten wenig. Das änderte sich für die Dreizehnjährige schockartig. Sie zog mit der Familie nach Atlanta, Georgia, ins Kernland des U.S.-Rassismus, nachdem ihr Vater, der Maler Larry Walker, dort eine Professur erhielt.

Aus ihren Erfahrungen an der Kunsthochschule, „I was called a Nigger“, lehnte sie Malerei als weisses, männliches Ausdrucks- und Machtmittel ab. So entwickelte Walker aus der Zeichnung eine eigene Ausdrucksform, die, früh zu ihrem unverwechselbaren Markenzeichen werden sollte: figurative…

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