Klangkunst macht achtsamer
Das singuhr Team – Carsten Seiffarth und Markus Steffens zum 25-jährigen Jubiläum im Gespräch mit Ronald Berg
Die Berliner „singuhr – projekte“ haben auch in 2020 wieder zwei Klangkunst-Projekte auf die Beine gestellt: Interaktive und perkussive Klanginstallationen von Martin Riches waren in zwei Berliner Projekträumen (ACUD und Meinblau) zu erleben, und es gab ein großes „tamtam“ des Duos Sam Auinger & Hannes Strobl im ehemaligen Kraftwerk in Berlin-Friedrichshain, wo auch der bekannte Club Berghain sein Domizil hat. Hier kamen allein siebeneinhalbtausend Besucher in 14 Tagen – trotzt Corona. Das singuhr-Team besteht aus Carsten Seiffarth (Jg. 1963) und Markus Steffens (Jg. 1965). Die Initiative singuhr – zunächst ab 1996 als hœrgalerie in der Berliner Parochialkirche, dann ab 2007 in aufgelassenen Wasserspeichern in Berlin-Prenzlauer Berg – arbeitet seit 2014 ohne feste Räume und „versteht sich als eine dezentrale, sowohl national wie international vernetzte Plattform, die die Entwicklung von Klangkunst auf unterschiedlichen Ebenen aktiv vorantreibt und gemeinsam mit Künstlern, Wissenschaftlern und Vermittlern gestaltet.“
Ronald Berg: Die Initiative „singuhr“ – beschäftigt sich seit 1996 mit installativer Klangkunst. Aber was ist denn eigentlich Klangkunst?
Carsten Seiffarth: Die Idee ist, dass man mit Klang als Material genauso künstlerisch arbeitet wie mit Licht, Stein oder Farbe. Zentral für die Klangkunst ist die skulpturale und / oder installative Arbeit mit Klang im Raum. Und mit der Entwicklung der technischen Möglichkeiten seit den 1960er Jahren, also z.B. der Auto-Repeat-Funktion, können ja Klänge dauerhaft installiert werden.
Ist Klang gleich Sound? Im Deutschen hat das Wort Klang ja eine…