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Ausstellungen: Wien · von Petra Noll-Hammerstiel · S. 284 - 286
Ausstellungen: Wien ,

Wien
Nach uns die Sintflut

Kunst Haus Wien Museum Hundertwasser 16.09.2020–14.02.2021
von Petra Noll-Hammerstiel

Als Grünes Museum setzt sich das KUNST HAUS WIEN unter der Leitung von Bettina Leidl regelmäßig – u. a. inspiriert von Friedensreich Hundertwasser, dem Architekten des Hauses und Verfechter natur- und menschengerechter Wohnbauten –, künstlerisch und politisch mit Ökologie auseinander und praktiziert Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit auch im Museumsbetrieb. Seit 2019 wird von hier aus das Fotofestival „Foto Wien“ ausgerichtet, das im nächsten Jahr das Verhältnis Mensch-Natur in den Mittelpunkt stellen wird.

In der von Sophie Haslinger und Verena Kasper-Eisert kuratierten Ausstellung „Nach uns die Sintflut“ fokussieren 20 internationale Foto- und VideokünstlerInnen das Thema „Wasser“ und die damit verbundenen, menschenverschuldeten Naturkatastrophen wie Gletscher- und Permafrostschmelze, Überschwemmungen, extreme Regenfälle, Meeresspiegelanstieg, aber auch Versteppungen, Dürreperioden und Hitzewellen. Der Titel signalisiert gleichgültiges Verhalten der Menschen gegenüber der Lösung aktueller Umweltprobleme. Erstmals von der Marquise de Pompadour 1757 verwendet, steht der Ausspruch 110 Jahre später in der Singularform bei Karl Marx („Das Kapital“), der diesen als Wahlruf der Kapitalisten bezeichnet, denen er aufgrund profitorientierten Denkens auch die Ausbeutung der Natur vorhält.

Zur Ausstellung werden zahlreiche Rahmenveranstaltungen angeboten, wie „Future Talks“ mit Mitgliedern von „Fridays for Future“, Artist Talks oder spezielle Führungen. Die KünstlerInnen haben häufig interdisziplinär und weltweit in Brennpunktgebieten gearbeitet, des öfteren in ihren Heimatländern. Es beginnt mit einem Untergangsszenario: Justin Brice Guariglia hat eine 3D-Luftaufnahme der NASA von arktischem Eis auf Styropor gedruckt und aus dem Trägermaterial das Statement „The End“ herausgearbeitet. Verstörend, bedrohlich, aber oft auch gleichzeitig sehr ästhetisch geht die Ausstellung…

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von Petra Noll-Hammerstiel

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