Pakistan
Naiza Khan
Manora Field Notes
Kommissar: Syed Jamal Shah, Pakistan National Council of the Arts, PNCA
Kuratorin: Zahra Khan
Ort: Tanarte, Castello 2109 / A and Spazio Tana, Castello 2110 – 2111
Pakistan nimmt an der Biennale Venedig erstmals mit einem offiziellen Länderbeitrag teil. Wie im indischen Beitrag ist auch dieser Länderauftritt komplett privatfinanziert und -organisiert, hier von der Foundation Art Divvy. Kuratorin Zahra Khan, die mit ihrer Mutter diese Foundation betreibt, wählte die – mit ihr keineswegs verwandte – Künstlerin Naiza Khan (1968, Pakistan) aus, die seit gut zwei Jahrzehnten die 2.5 Quadratkilometer kleine Insel Manora mit künstlerischen Mitteln erkundet.
Alles andere als ein nobler Ort, ist Manora dank der langen Strände ein Touristenziel für Tagesausflüge der lokalen Bevölkerung aus Karatschi. 2006 unterschrieb Pakistan einen Vertrag mit dem Investmentunternehmen Dubai World, um die Insel touristisch aufzuwerten. Ein Jahr später begann die in London lebende Künstlerin mit ihrem Insel-Projekt, sammelt hier seither Materialien, spricht mit den Bewohnern, dreht Dokumentationsvideos und schafft wunderschöne Aquarelle. 2010 erklärte sie zu ihrem Projekt: „Ich bin keine Journalistin, Politikerin oder Bauträgerin, sondern eine Künstlerin, die gewisse Veränderungen miterlebt. Meine Entscheidungen sind bemessen an den Unermesslichkeiten dessen, was ich finde, und meiner Angst, Elend zu ästhetisieren. Ich suche Strategien für den Zugang zu diesem Raum und muss bewältigen, was ich nicht vollständig kontrollieren kann.“1
Für Venedig entstanden drei neue Werke: Gleich im Eingang der niedrigen Räume liegen ihre glänzenden Bronzeabgüsse von Stadtplänen, die wie wertvolle, historische Museumsstücke ausgeleuchtet sind. In einer baufälligen Sternwarte auf Manora fand sie schon vor…