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Ausstellungen: Wien · von Sebastian C. Strenger · S. 262 - 263
Ausstellungen: Wien ,

Wien
Xenia Hausner

True Lies
Albertina 30.04.– 08.08.2021

von Sebastian C. Strenger

In einer umfassenden Retrospektive mit rund 45 Gemälden aus drei Jahrzehnten, von den 1990er Jahren bis heute, zeigt Wiens Albertina Xenia Hausner. Eine der wichtigsten österreichischen Malerinnen unserer Zeit verweist dabei in True Lies ganz nebenbei auf die Bedeutung der Inszenierung als Gestal-tungs- und Kompositionsprinzip und ihre Anfänge als Bühnenbildnerin in den Jahren zwischen 1977 bis 1992 u. a. am Burgtheater Wien, die Salzburger Festspiele, das Royal Opera House Covent Garden, London und das Theâtre Royal de la Monnaie Brüssel, sowie 2020 das Bühnenbild an der Staatsoper Unter den Linden, Berlin für den Rosenkavalier nach einer Inszenierung von André Heller.

Über aufwendige räumliche Settings, Installationen, die sie als Vorlage für ihre Bilder zunächst fotografiert, schafft sie sich seither die Vorlage für ihre großformatigen Gemälde. Dabei werden Schrottplatz-Situationen, Zugabteile aus Karton oder zerschnittene Autos zum „Probenraum“, in welchem Freunde der Künstlerin, Schauspieler und Modelle aus Castings ihre Beziehungen mit Requisiten ausloten.

So entsteht bei Hausner eine enge Verschränkung zwischen Malerei und Fotografie, in dem die farbstarke und flächige Malerei in einem dialektisches Verhältnis dem zuvor entstandenen Foto oftmals „widerspricht“. Dabei ist die 70-jährige Künstlerin nicht zuletzt durch filmische und fotografische Methoden geprägt, denn die Wahl des Ausschnitts, des oft fragmentierten Sujets, die durch die Farbe gesteuerte Lichtregie und Montage trägt dabei zum atmosphärischen Charakter ihrer Bilder bei, ohne die in den Bildern verborgenen Rätsel aufzuschlüsseln. Im Gegenteil – ihre erschaffenen Szenen bleiben ähnlich denen von Filmstills irritierend. Letztlich entziehen sie sich einer eindeutigen Lesart,…

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von Sebastian C. Strenger

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