50 Jahre „Neue Gesellschaft für Bildende Kunst“ (nGbK) in Berlin
Die Kuratorinnen Eylem Sengezer und Olga von Schubert sowie die Verantwortliche für Öffentlichkeitsarbeit Benita Piechaczek
im Gespräch mit Manuela Lintl
Die „neue Gesellschaft für bildende Kunst“ (nGbK) wurde genau wie Berlins zweiter bedeutende Kunstverein n.b.k (Neuer Berliner Kunstverein) 1969 gegründet. Beide Vereine gingen in einer radikal gestimmten gesellschaftlichen Umbruchzeit als Konkurrenten aus dem elitären, bürgerlichen Kunstverein DGBK – Deutsche Gesellschaft für Bildende Kunst hervor. Während sich die konservativen Mitglieder im n.b.k versammelten wurde die nGbK als erster und bis heute einziger basisdemokratischer Kunstverein aufgebaut. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten nicht nur Künstler*innen sondern auch Anwält*innen, Journalist*innen und Kurator*innen, die agitativ an progressiven gesellschaftlichen Veränderungen mitwirken wollten. Wie blicken heutige Mitglieder auf die wechselvolle Historie des Vereins, was hat sich seit den Anfängen verändert, was ist geblieben und was erwartet die Besucher*innen der Jubiläumsausstellung? Manuela Lintl sprach darüber mit zwei Kuratorinnen des Projektteams „50 Jahre neue Gesellschaft“ und der Verantwortlichen für Kommunikation und Presse.
Manuela Lintl: Die nGbK wird in diesem Jahr 50. Seit wann sind Sie Mitglieder des basisdemokratisch organisierten Berliner Kunstvereins?
Eylem Sengezer: Olga und ich seit 2012. Wir haben gemeinsam begonnen mit unserem ersten Ausstellungsprojekt „Die irregulären Ökonomien des Abweichens“, das wir im offenen Bewerbungsverfahren auf der Hauptversammlung vorgestellt haben. Benita ist seit 1998 Mitglied.
Wie läuft eine typische Mitgliederversammlung denn ab?
Olga von Schubert: Früher bestand die Jahreshauptversammlung eher aus Leuten, die sich seit Jahren kannten und auch wiederholt Projekte im Verein gemacht haben. In den letzten Jahren sieht…