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Kunstforum-Gespräche · von Heinz-Norbert Jocks · S. 284 - 288
Kunstforum-Gespräche ,

Die Lücken im Kunstbetrieb

Liberty Adrien und Carina Bukuts, die neuen Kuratorinnen am Frankfurter Portikus, engagieren sich für eine Gleichstellung von Künstlern und Künstlerinnen.
Ein Gespräch von Heinz-Norbert Jocks

Heinz-Norbert Jocks: Sie sind ein Kuratorinnenkollektiv. Wie kam es dazu?

Carina Bukuts: Zuvor übten wir individuelle Praktiken aus: Liberty arbeitete als freischaffende Kuratorin und fertigte darüber hinaus eine breitangelegte Recherche über die Repräsentation von Künstlerinnen in der Nationalsammlung Frankreichs an. Ich hingegen war Redakteurin des Frieze Magazine. Unsere Zusammenarbeit begann 2020 während der Covid-Zeit anlässlich unserer 2021 eröffneten Ausstellung „Ballade“ in Berlin. Dieser Spaziergang, der neun Einzelausstellungen von in Berlin-lebenden Künstler*innen umfasste, führte durch den öffentlichen Raum von Charlottenburg. Bei der gemeinsamen Arbeit stellte sich heraus, dass wir uns sehr gut ergänzen und unsere unterschiedlichen Expertisen wunderbar miteinander harmonieren. Sogar in Momenten, die extrem stressig waren, weil wir nicht nur kuratiert, sondern uns auch um die Produktion, den Aufbau und die Pressearbeit gekümmert haben, lachten wir. Dieses entlastende Lachen und das große Vertrauen, das zwischen uns besteht, erwiesen sich als die beste Voraussetzung, die Arbeit miteinander auf institutioneller Ebene fortzuführen.

Liberty Adrien: Uns gefällt das gemeinsame, sich über Stunden entfaltende Diskutieren von Ideen, die wir be- und hinterfragen: Wie Kunstwerke präsentiert, den Betrachter*innen vermittelt und von ihnen aufgefasst werden, oder wie die Verbindung des Ortes, an dem eine Ausstellung stattfindet, zu seinen lokalen Communitys, die ihn umgeben, zu denken ist, etc.? Unser gemeinsamer Arbeitsprozess ist dieses Hin-und-Her-Diskutieren von Ideen, die dadurch, dass sie ständig in Bewegung sind, unweigerlich hinterfragt werden.

C.B.: Indem…


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von Heinz-Norbert Jocks

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