Köln
Kresiah Mukwazhi
Mukando
Jan Kaps 04.12.2020–27.02.2021
von Annelie Pohlen
„Mukando“. Der Titel der Ausstellung ist für Uneingeweihte rätselhaft. Die der einen oder anderen dort vorgestellten Arbeit sind es nicht minder. Möglich, dass es anfangs nicht einmal auffällt, weil schon der Blick von außen die Wahrnehmung der im Schauraum schwebenden Stoffe in einen Schleuderkurs zwischen Abneigung und Verführung treiben kann.
Um sich gegen diese Verführungen aus dem ob der nahezu raumhohen Fensterfronten schonungslos zur Straße geöffneten Raum, in dem Jan Kaps Kresiah Mukwazhi ihre erste Einzelausstellung ausrichtet, zu wappnen, muss man schon zu den durch kommerziellen und / oder digitalen Stress erblindeten NutzerInnen des urbanen Raumes zählen. Was wiederum auf dem Weg durch die im Wortsinn brillierende Kunstwarenwelt der 1992 in Zimbabwes Hauptstadt Harare geborenen und ebendort lebenden Künstlerin in allerhand Deutungsversuche treiben kann. Und sei es die Annahme, dass es sich hier um die angesagte Fokussierung auf das bislang ‚Fremde‘ handle.
Doch schon „African Textures“, eine Ausstellung in Mailand, an der Kresiah Mukwazhi teilnahm, legte – bewusst oder nicht – den Finger in die immer wieder aufbrechende Wunde eines gnadenlosen Missverständnisses. Die Rede ist von einer Art neokolonialer Lehrmeisterei, welche die Kultur eines ganzen Kontinentes immer noch liebend gerne auf deren Ursprünglichkeit verpflichten würde.
Nur dass der Güterverschwendungskreislauf auch dessen globale Second-Hand-Wirtschaft mit all dem so liebenswerten wie grauenvollen Tand überschwemmt, aus dem sich Menschen weltweit bedienen: die Kinder als Prinzessinnen, Karnevalisten als freie Narren und eben auch die Sexarbeiter*innen, alle aus dem einen menschlichen Bedürfnis nach Erfolg im Aufmerksamkeitstheater.
So auch die auf der Bühne…