Venedig
Youssef Nabil / Henri Cartier-Bresson / Untitled, 2020
Once Upon a Dream / Le Grand Jeu
Palazzo Grassi, bis 20.03.2021
Three Perspectives on the Art of the Present
Punta della Dogana, bis 13.12.2020
Eigentlich hätte die umfassende Henri Cartier Bresson-Ausstellung im Palazzo Grassi schon im März eröffnet werden sollen. Aber auch in Venedig galt wegen der Pandemie Covid-19 von Anfang März bis Mitte Mai ein streng überwachter Lockdown. Seither startet die Lagunenstadt ganz langsam wieder Richtung Normalität – wobei dieser Zustand selbst im Juli noch eher Wunsch denn Wirklichkeit ist: Nur wenige Tische stehen auf dem Markusplatz, die Restaurants sind kaum gefüllt, viele Bars sperren erst gar nicht auf. Keiner muss sich über Kreuzschiffe ärgern, nicht einmal Luxus-Yachten legen an. Über die Ponte dell’Accademia kann man entspannt schlendern und im Canal Grande schaukeln nur ab und an Boote vorbei. Statt Touristenhorden schlendern vor allem Italiener durch die Gassen, ab und an hört man die deutsche Sprache. Die Stimmung ist großartig in Venedig – alles gut also? Nicht ganz: Die Architektur Biennale wurde auf nächstes Jahr verschoben, die Galerien sind teilweise noch geschlossen, die Museen öffnen, wenn überhaupt nur ihre permanenten Sammlungen – und auch das nur am Wochenende. Einzig im Palazzo Grassi und der Punta della Dogana beginnen im Sommer die ersten Ausstellungen zeitgenössischer Kunst.
Beide Häuser gehören dem französischen Milliardär Francois Pinault. Er hatte sich 2005 enttäuscht über die französische Bürokratie von Paris abgewendet und seine Kunststiftung stattdessen nach Venedig verlegt. Für 29 Millionen Euro kaufte er der Fiat-Familie Agnelli den Palazzo Grassi…