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Kollaborationen · von Max Glauner · S. 320 - 329
Kollaborationen ,

Kollaborationen Teil 7: WE SAVE WHAT YOU GIVE
Das Kollektiv RELAX

Eine Gesprächsreihe
von Max Glauner

Was heißt gemeinsam künstlerisch arbeiten? Diese Frage zeigt sich unter den Vorzeichen von Corona aktueller denn je. Im siebten Teil dieser Reihe geben die Künstlerin Marie-Antoinette Chiarenza und der Künstler Daniel Hauser zum Thema Gemeinschaftsarbeit Auskunft. Sie wirken seit 1983 zusammen, seit 1997 unter dem Namen RELAX.

KUNSTFORUM International gab 2017 im Band 250 den ersten Teil der Reihe Kollaborationen heraus. Der Plural im Titel war mit Bedacht gewählt. Die Singularform Kollaboration ist bis heute problematisch. In der Dissertation der heutigen Direktorin der Berner Kunstmuseen Nina Zimmer zur Gruppe Spur fällt der Begriff nicht ein Mal. Zimmer spricht durchweg von „Gemeinschaftsarbeit“.1 Auch der Soziologe Richard Sennett umgeht in seiner Studie zur Zusammenarbeit das Wort Collaboration. Er spricht von „work together“ und „cooperation“.2 Doch das Wort Kollaboration hat im Kontext performativer und aktivistischer Kunst Konjunktur.3 2016 hatten wir im KUNSTFORUM Kollaboration als dritten Modus der Partitzipation, der Teilhabe am künstlerischen Prozess, beschrieben.4 Nach der Interaktion und Kooperation, steht sie für einen schöpferischen Akt, an dem zwei oder mehrere Akteure gleichrangig beteiligt sind und jederzeit in den Prozess eingreifen können. Sie hinterlassen dabei im Werk oder der Aufführung wiedererkennbar ihre Marken. Dazu bedarf es neben künstlerischer Haltung vor allem einer Öffnung, eine Empfänglichkeit für den jeweils anderen. Das geht, wie in den vorangegangenen Gesprächen häufig betont wurde, mit einem konfrontativen, kämpferischen Verhältnis einher, gepaart mit einer Achtsamkeit und Vertrauen füreinander. Die Komplexität von künstlerischem Agon bei gleichzeitiger Bereitschaft zu…


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