Vereinigte Arabische Emirate
Nujoom Alghanem
Passage
Kommissar: Salama bint Hamdan Al Nahyan Foundation
Kuratoren: Sam Bardaouil und Till Fellrath
Ort: Arsenale, Sale d’Armi
Für die diesjährige Beteiligung der Emirate an der Biennale Venedig wählte das seit mehr als zehn Jahren zusammenarbeitende Kuratorenduo Sam Bardaouil und Till Fellrath die Filmemacherin und Dichterin Nujoom Alghanem (1962, Vereinigte Arabische Emirate) aus. Bekannt ist sie für ihre Lyrikbände und Dokumentarfilme, die oft gesellschaftliche Normen und die Rolle von Frauen befragen. Für Venedig bringt sie in Passage beide Bereiche erstmals zusammen. Ausgangspunkt ihrer 26 minütigen 2-Kanal-Video- und 12-Kanal-Audioinstallation ist ihr Gedicht The Passerby collects the moonlight (2009), das um Erfahrungen von Vertreibung und Exil kreist. Dazu kommen neue Poesie-Fragmente, die sie eigens für den Film schrieb. Im Pavillon zeigt Alghanem (auch Al-Ghanem geschrieben) auf der einen Seite der 3 × 6 Meter großen, freistehenden Leinwand in einem losen Handlungsstrang vereinte, fiktionale Aufnahmen einer Frau auf ihrer beschwerlichen Reise, die auch in Venedig am Pavillon vorbeiführt.
Auf der anderen Seite der Leinwand sehen wir Szenen der Dreharbeiten, also die reale Seite des Films. Beide Filme werden von einem gemeinsamen Soundtrack begleitet, manchmal hört man die Stimme der Künstlerin, die Auszüge aus ihren Gedichten vorliest. Passage thematisiert Vertreibung aus einer persönlichen Perspektive, und stellt indirekt Fragen in einer poetischen Weise. Gefühle wie Leid, Verlust, Agonie, Elend, Traurigkeit und Kummer kann man in den Dualitäten finden, darunter das Verborgene und Offenbarte, Fragilität und Macht, ultimative Dislokation und Zugehörigkeit,“ erklärt sie im Interview im Katalog. (SBV)
www.artreoriented.com/exhibitions/nujoom-alghanem
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