Wales
Sean Edwards
Undo Things done
Organisiert: Cymru yn Fenis / Wales in Venice
Kuratorin: Marie-Anne McQuay
Ort: Santa Maria Ausiliatrice, Castello, 450 (Fondamenta San Gioacchin)
Eine ärmliche Siedlung in Cardiff, sozialer Wohnungsbau. Nicht nur äußerlich sieht es grau, trist und trostlos aus, sondern auch im Inneren der Häuser und in der Seele der Menschen, die dort leben. Wer hier wohnt, der erwartet nicht viel. Man versucht, irgendwie über die Runden zu kommen, arrangiert sich mit den Verhältnissen und hält sein Leben aus, anstatt es zu gestalten. Sean Edwards (geb. 1980) ist in dieser Siedlung aufgewachsen. Der Künstler hat es geschafft, aus dem Milieu herauszukommen, doch er weiß, dass die Erfahrungen seiner Kindheit und Jugend immer ein Teil von ihm sein werden.
In seinem Biennale-Beitrag Undo Things Done beschäftigt sich Edwards mit der prekären Lebenssituation im sozialen Abseits. Dabei geht es ihm nicht darum, die Vergangenheit ungeschehen zu machen, sondern rückwirkend zu verarbeiten. Vorrangig versucht er, die Grundgestimmtheit dieses Lebens zu erfassen, den Zustand des resignierten und beschämten Verharrens, in dem man nicht viel erwartet und sich mit dem zufrieden gibt, was ist. Seine Auseinandersetzung mit dem Thema ist ebenso persönlich wie allgemeingültig, ebenso analytisch wie emotional, ebenso abstrahiert wie konkret. Dieses Wissen vorausgesetzt, wird der Besucher des Walisischen Pavillons überrascht sein von der Klarheit und Stringenz sowohl der einzelnen Arbeiten als auch des Arrangements in der ehemaligen Kapelle und den angrenzenden kleinen Klassenräumen von Santa Maria Ausiliatrice.
Eine halbtransparente Stellwand versperrt die Sicht auf den Hauptraum. Aus Hartfaserplatte ausgesägt ist ein Muster: „un“…